S-21 ist der name den die roten khmer dem grausamsten foltergefängnis des landes gaben. eigentlich war dies ein ehemaliges gymnasium in dem etwa 20.000 frauen, kinder und männer inhaftiert und gefoltert wurden.
wer die folter überlebte, der wurde auf den killing fields außerhalb der stadt ermordet. der erlösende tod ließ allerdings 2 bis 4 monate auf sich warten. bis dahin wurden die inhaftierten mit elektroschocks, verstümmelungen, beinaheertrinken und allem an grausamkeiten, zu dem menschen fähig sein können, gequält.
festgekettet in 0,8 x 2 meter großen zellen, mussten die menschen auf ihr nächstes verhör warten und für jede bewegung oder notdurft um genehmigung bitten um nicht eine festgelegte anzahl an schlägen oder elektroschocks zu erhalten. penibel wurde jeder neuzugang fotografiert und festgehalten wann er das gefängnis "verließ". die vietnamesen haben dieses gefängnis zu einem museum umgebaut. die vielen fotos im inneren sprechen für sich. überlebt haben dieses foltersystem nur eine hand voll menschen.
den letzten 14 gefangenen wurden noch in den folterzimmern die kehle durchgeschnitten, bevor die vietnamesen die stadt einnahmen.
die verhörzimmer wurden in dem zustand belassen und fotos an den wänden erinnern an die letzen opfer.
nachdem die opfer genug gestanden hatten oder der körperliche zustand keine weitere folter mehr zuließ, wurden nachts zu den killing fields vor der stadt gebracht. millionen menschen wurden von den roten khmer in massengräbern verscharrt. die menschen wurden aus kostengründen mit allem erschlagen was im arbeiter- und bauernstaat so vorhanden war.
knüppel, spaten und spitzhacken, kinder wurden der einfachheit halber mit dem kopf gegen einen baum geschlagen. kugeln waren zu teuer. lautsprecher in den bäumen übertönten das stöhnen der sterbenden.
trotz umfangreicher ausgrabungen werden noch heute bei hochwasser leichenteile freigelegt, die die menschen auf kleine gebetsschreine legen.
auch wenn sich der vergleich verbietet, war die 15 km fahrt zu den killing fields mit dem motorrad ziemlich mörderisch. ich glaube ein drittel der strecke sind wir im gegenverkehr gefahren, aber das ist normal. irgendwie auch logisch und ein verkehrspsychologisch vernünftiger, alternativer ansatz. wenns einfach zu voll zum korrekten links abbiegen ist, dann macht man eben eine neue spur auf. mit dem strom schwimmen kann ja jeder. links ist das neue rechts! vielleicht lernen die das hier auch im montessouri kindergarten. ich glaube die hälfte der bettelnden minenopfer ist in wirklichkeit motorrad gefahren.
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geschafft. nach 24h reise bin ich in phnom pen. schon die visaerteilung ist das erste highlight. man gibt deinen pass beim officer ab mit der ausgefüllten immigration card und passbild. dann geht der pass durch die hände von 10 ! beamten die in einer reihe sitzen. einer darf das datum schreiben, ein anderer passbilder antackern, ganz nach qualifikation. gegen 20 dollar gebühr gibts dann den pass mit einem neuen tollen aufkleber drin zurück.
der taxifahrer hatte keine peilung wo ich hin wollte, sprach auch kein wort englisch und mein khmer ist nicht so ganz flüssig...
das topbanana guesthouse ist leider voll, morgen wird aber ein zimmer frei. bis dahin bin ich nebenan bei dem bruder von besitzer sovy abgestiegen.
es ist unglaublich wie viele hilfsorganisationen allein im umkreis von 200 m um mein guesthouse ihren sitz haben. phnom penh ist voll von allem was die uno truppen im schlepptau hatten. sogar einen montessouri-kindergarten hab ich entdeckt! da wird den kindern dann alternativpädagogisch beigebracht nicht auf minen zu treten...
aprppos. die ersten 5 minenopfer haben mich dann auch prompt beim essen an der riverfront angebettelt. bettelei, kinder und schlepper scheinen bis jetzt auf einem erträglichen niveau und nicht so hartnäckig wie erwartet.
den nachmittag hab ich dann mit den pflichtsehenswürdigkeiten königspalast und silberpagode verbracht.
langsam gewöhne ich mich auch an das viele mönchs-orange in der stadt....
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