heute früh bin ich in meinen ta prohm tempel zurückgekehrt.
der weg führt vorbei am kinderkrankenhaus von síem reap, das von einem schweizer geführt wird. kinder werden bis 16 jahre kostenlos behandelt. die schlange von einigen hundert menschen heute in der früh macht deutlich wie sehr diese hilfe benötigt wird
im tempel war es herrlich ruhig. nur die djungel geräuschkulisse und ein zwei andere individualtouristen. ich konnte bestimmt eine stunde diesen unglaublichen ort genießen und bei schönem licht wieder viele bilder machen.
dann gings los so um halb neun. man sah sie nicht aber die stille wandelte sich zu der geräuschkulisse die man aus freizeit-badeparadies-tempeln zur scchulferienzeit kennt. die koreaner waren zurück. und ich musste diesen ort definitiv verlassen.
danach hab ich die weiter verstreuten tempel abgeklappert. ich glaube es waren fünf oder sechs. die strecken dazwischen waren teilweise recht lang, aber sehr lohnenswert.
ist schon erstaunlich was für eine hochkultur hier geherrscht hat, in einer zeit, in der in europa nichts vergleichbares existiert hat, entstand hier ab dem 9. jahrhundert ein reich, dessen haupstadt angkor über eine millionen einwohner hatte, über ein bewässerungssystem verfügte, dass drei reisernten pro jahr möglich machte. die ausdehnung entspricht in etwa der größe von berlin. buddhistische und hindduistische weltvorstellungen prägten das leben und waren verantwortlich für diese riesigen tempelbauten. die bauten symbolisierten exakt die hinduistischen vorstellungen vom universum und müssen mit unglaublichem reichtum ausgestattet gewesen sein. es wird vermutet dass das reich kollabiete als den bauherren ihr eigenes bewässerungssystem über den kopf gewachsen ist. böse zungen behaupten jedoch die damaligen banker haben zu viele optionsscheine und reiserntenderivate gehandelt.
nachdem zusammenbruch übernahm dann im laufe der jahre der urwald die herrschaft über dieses riesige areal.
dies habe ich heute nochmal intensiv im praeh khan tempel bewundern können. dieser tempel kommt mit seinen vielen galerien und verschachtelten gängen auf meiner hitliste auf platz drei nach ta prohm und dem bayon. zwischen den eingestürzten bauten habe ich noch munition aus der pol pot zeit gefunden. 1993 fand der letzte überfall der roten khmer auf die stadt siem reap und die dort stationierten untac-truppen statt. einige tempel die ich morgen besichtigen werde waren bis 1998 fest in der hand der guerilla.
nachmittags hab ich mir dann noch eine krokodilfarm angeschaut mit vielen tausend tieren. man glaubt gar nicht dass diee bister so lecker schmecken wenn man an den geruch zurückdenkt! das waren ziemlich große handtaschen. bis zu vier meter lang. handtaschen ist denn auch leider sinn und zweck der zucht. andererseits dauert ein krokodilleben bis vor buddha respektive gucci tritt auch stolze 10 jahre. den weg zur erleuchtung schafft ein europäischer jungbulle schließlich in wenigen monaten.
heute abend hab ich noch hart verhandelt um für übermorgen ein auto zu organisieren. ich will weiter in die abgelegenen gebiete und tempel und werde mich wohl mit einer österreicherin zusammentun, die ich gestern in ta prohm getroffen hab. so kostet die tour nur die hälfte.
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