Mittwoch, 10. Dezember 2008
Beng Mealea, Mines and More

nach einem tag sendepause werde ich mal versuchen meinen blog zu aktualisieren.
gestern standen einige tempel im umkreis von 20 km auf dem programm, die sogenannte roluos gruppe, welche aus drei tempeln besteht die noch sehr in das buddhistische leben hier eingebunden sind. neben den tempeln stehen meist pagoden mit einigen dutzend mönchen und hunderten novizen die sich auf ein leben als mönch vorbereiten oder einfach nur die möglichkeit einer schulbildung nutzen. ich habe die gelegenheit genutzt und mir von einigen novizen ihren wat zeigen zu lassen und die schule die dort integriert ist. für 6 dollar  im monat haben jungen und mädchen hier die möglichkeit neben pali (lehre buddhas) auch englisch zu lernen.

zum glück waren haben sich sehr wenig touristen die zeit genommen diese tempel zu besuchen.
danach bin ich für einige stunden in komatösen schlaf gefallen, da  ich offenssichtlich doch etwas schlafdefizit angehäuft habe.
mit brita, einer österreicherin und ester aus amsterdam war ich abends noch in einem etwas abgelegenen kambodschanisch/israelischen restaurant essen bevor ich den zweiten teil meines schlafdefizits nachgeholt habe.

heute ging es um 7 mit auto und fahrer zu zwei tempeln im umkreis von 100 km um siem reap. um die kosten von 65 dollar zu teilen sind wir zu zweit gefahren.

auf dem weg dorthin liegt das mine museum, dass neben umfangreichen infos über die unzähligen sprenfallen im land, eine auffangstation für die vielen kinder und jugendlichen des landes bietet, die einen minen unfall erlitten haben. über den eintrittspreis und spenden wird die medizinische und psychologische betreuung der kinder finanziert.

danach gings weiter zu sehr gut erhaltenen tempeln und dem bantei srey, einem wasserfall im urwald.
dem glauben der khmer nach brachte es glück und gute reisernten das wassers, das nach angkor fließt zu segnen. deshalb sind unweit der quelle unzählige lingas (phallussymbole gleichzusetzten mit dem hinduistischen gott shiva) in das flussbett gehauen worden und viele vom wasser umspülte steinmetzarbeiten.

der aufstieg zum berg war in den morgenstunden zum glück noch erträglich.

die anschließende fahrt zum beng mealea dauert etwa 2 stunden durch abgelegene dörfer und kleine pisten. die mehrkosten für das auto haben sich aber allein schon durch die schalgloch-staubpisten bezahlt gemacht. zeitweise beträgt die sicht auf der fahrt weniger als 10 meter.

ein hoher militär hat sich die "vermarktungsrechte" für diesen abgelegenen tempel gesichert. daher müssen wir an zwei schlagbäumen wegezoll entrichten. der angkor pass ist hier nichts wert. bis 1998 waren hier einige teile in der hand der roten khmer, die von hier überfälle auf andere teile des landes unternommen haben. daher ist die minenproblematik noch stark ausgeprägt. der tempel und die angrenzenden felder ist erst erst seit weinigen monaten minenfrei.

mit deutschen geldern wurden die bereiche seitens der untac stück für stück von den hinterlassenschaften der roten khmer befreit.

im tempel treffen wir auf eine frau die vor 5 jahren unweit des tempel durch eine mine den rechten unterschenkel verloren hat und die sprengstoffbefreite museumsatmosphäre wird schnell von der realität eingeholt.

beng mealea ist ziemlich abgeschieden, zeitweise waren wir allein in diesem riesigen trümmerhaufen der langsam vom wuchernden urwald auseinandergedrückt wird. anders als in anderen tempeln, gibt es keinerlei absperrungen in dem einsturzgefährdeten gebäude und mann kann noch abenteuerlich durch die alten gallerien kriechen über mauern und urwaldriesen klettern und die überwachsenen relieffe bestaunen.

so muss angkor vor vielen jahren ausgesehen haben.

erst kurz vor sonnenuntergang beenden wir diesen tempelbesuch um die rückfahrt anzutreten.
in den dörfern fahren motorräder mit anhängern die autobatterien in den hütten tauschen. ein stromnetz gibt es hier nicht. das statussymbol fernseher wird mit 12 volt batterien betrieben. große antennen zeugen von dem stolz der bewohner auf die technische errungenschaft.
angesichts der straßenverhältnisse rät sämtliche einschlägige literatur dazu sicher vor einbruch der dunkelheit am zielort zu sein. die straßen sind schon bei tageslicht übelst. bei dunkeheit mischt sich ein verkehr aus unbeleuchteten autos, ochsenkarren, motor- und fahrrädern mit dauerfernlichtfahrenden fahrzeugen in dem staub zu einem brisanten gemisch. so passieren wir eine schwere unfallstelle mit pkw und motorradbeteiligung, kommen aber nach 11 stunden trip ohne größere zwischenfälle abends in siem reap an.

morgen nachmittag werde ich mir eine dorfschule anschauen und etwas relaxen bevor es am freitag weiter geht. das ziel steht noch nicht ganz fest. entweder nach kompong thom oder phnom penh zurück. vielleicht auch die zwölf stunden busfahrt in die entlegene monulkiri region im osten.

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