Freitag, 12. Dezember 2008
Takeo und frittierte Köstlichkeiten mit acht Beinen

heute früh gings um 7 in siem reap los mit dem bus nach phnom penh.

da sitz ich gerade im mondänen französischen forreign corrospondent club und esse eine gebratene ente.

hab zwei stunden aufenthalt bis mein bus weiter nach takeo geht, einer kleinstadt 70 km von phnom penh. von dort will ich mir einen bamboo train organisieren um nach kep zu kommen. ist noch alles offen.

unterwegs bei skun gabs die viel gerühmten frittierten vogelspinnen. mein busstop war jedoch zu kurz um mich mit dem gedanken da reinbeissen zu wollen näher zu befassen. vielleicht hab ich ja noch irgendwann die gelegenheit.

es gab die lieben schätzchen auch frisch, quasi lebend, to go für zu hause.

der kambodschaner an sich isst halt gerne frisch.

ich weiss noch nicht wann ich wieder schreiben kann, die nächsten tage könnten zivilisationstechnisch etwas rückständig sein.

daher liebe grüße an alle.

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English Lesson 1

gestern gings nachmittags raus in die dörfer um siem reap. zusammen mit brita bin ich zu einem waisenhaus unweit der tempel gefahren. sie hat vorher schon einen tag dort gearbeitet und jetzt wollten wir in einer dorfschule etwas englisch unterrichten.

mitgenommen auf den „ausflug“ haben wir drei kinder aus dem waisenhaus, die sichtlich spaß an der abwechselung hatten. der kleinste war gerade einmal zwei jahre alt.

es ist erstaunlich wie sehr sich die kinder gegenseitig um sich kümmern, einige haben ihre eltern verloren, andere sind ins waisehaus gebracht worden weil sie misshandelt wurden. das waisenhaus selbst ist in sehr schlechtem zustand. es gibt weder strom noch fließendes wasser. die kinder haben katastrophale zähne, scheinen aber sonst den umständen entsprechend gut versorgt. der leiter der einrichtung malt bilder die er zwischen den tempeln an touristen verkauft. das ist aber schon die haupteinnahmequelle. für das essen der 17 kinder werden allein 300 dollar im monat benötigt.

die fahrt in das dorf dauert etwa eine stunde mit dem tuktuk. in der nachmittagshitze laufen die zikaden in den bäumen zur höchstform auf.

es ist unbeschreiblich wie ein einziges 5 cm kleines insekt einen baumarktüblichen rauchmelder hinsichtlich der lautstärke überflügeln kann. ich hatte eines dieser bister man fotografieren können, und hatte 5 minuten später immer noch ein piepen auf den ohren.

obwohl das dorf nur 15 km von einem der touristischsten orten in ganz kambodscha entfernt liegt, hat sich bis dahin noch nie ein westler hin verirrt.

es war spannnend einmal etwas tiefer in das dorfleben einblick zu gewinnen.

die frauen im dorf stopfen reis zusammen mit einer art nüssen in bambusrohre, welche dann im feuer gebraten werden. dieses durchaus schmackhafte gemisch wird später auf dem markt verkauft.

auch hier läuft in den hütten der fernseher über autobatterien, die familein zählen meist zehn oder mehr köpfe. die schüler kommen aus der umgebung und fahren teilweise eine stunde mit dem fahhrrad um abends etwas englisch zu lernen.

die klasse besteht aus etwa 30 schülern aller alters klassen und wir sind die attraktion des jahres. es beginnt ein lustiges frage- und antwortspiel, der lehrer, der auch im waisenhaus arbeitet, übersetzt freundlicherweise in khmer wenn die englischkenntnisse der schüler an ihre grenzen stoßen und das ist sehr schnell der fall.

die dunkelheit bricht um sechs gewohnt schnell über uns herrein und unser fahrer wird zusehens nervös und will unbedingt zurück. Ich weiss nicht ob es nur die wilden straßenverhältnisse sind die ihm sichtlich angst bereiten oder auch die vielen geister die dem kabodschanischen aberglauben nach in der dunkelheit umherstreifen.

die kinder haben wir wieder im waisenhaus abgesetzt und natürlich eine spende sowie jede menge kugelschreiber und ballons dagelassen. ich verabschiede mich nun auch von brita, da es für mich morgens sehr früh weiter geht nach takeo.

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