nach einem tag sendepause werde ich mal versuchen meinen blog zu aktualisieren.
gestern standen einige tempel im umkreis von 20 km auf dem programm, die sogenannte roluos gruppe, welche aus drei tempeln besteht die noch sehr in das buddhistische leben hier eingebunden sind. neben den tempeln stehen meist pagoden mit einigen dutzend mönchen und hunderten novizen die sich auf ein leben als mönch vorbereiten oder einfach nur die möglichkeit einer schulbildung nutzen. ich habe die gelegenheit genutzt und mir von einigen novizen ihren wat zeigen zu lassen und die schule die dort integriert ist. für 6 dollar im monat haben jungen und mädchen hier die möglichkeit neben pali (lehre buddhas) auch englisch zu lernen.
zum glück waren haben sich sehr wenig touristen die zeit genommen diese tempel zu besuchen.
danach bin ich für einige stunden in komatösen schlaf gefallen, da ich offenssichtlich doch etwas schlafdefizit angehäuft habe.
mit brita, einer österreicherin und ester aus amsterdam war ich abends noch in einem etwas abgelegenen kambodschanisch/israelischen restaurant essen bevor ich den zweiten teil meines schlafdefizits nachgeholt habe.
heute ging es um 7 mit auto und fahrer zu zwei tempeln im umkreis von 100 km um siem reap. um die kosten von 65 dollar zu teilen sind wir zu zweit gefahren.
auf dem weg dorthin liegt das mine museum, dass neben umfangreichen infos über die unzähligen sprenfallen im land, eine auffangstation für die vielen kinder und jugendlichen des landes bietet, die einen minen unfall erlitten haben. über den eintrittspreis und spenden wird die medizinische und psychologische betreuung der kinder finanziert.
danach gings weiter zu sehr gut erhaltenen tempeln und dem bantei srey, einem wasserfall im urwald.
dem glauben der khmer nach brachte es glück und gute reisernten das wassers, das nach angkor fließt zu segnen. deshalb sind unweit der quelle unzählige lingas (phallussymbole gleichzusetzten mit dem hinduistischen gott shiva) in das flussbett gehauen worden und viele vom wasser umspülte steinmetzarbeiten.
der aufstieg zum berg war in den morgenstunden zum glück noch erträglich.
die anschließende fahrt zum beng mealea dauert etwa 2 stunden durch abgelegene dörfer und kleine pisten. die mehrkosten für das auto haben sich aber allein schon durch die schalgloch-staubpisten bezahlt gemacht. zeitweise beträgt die sicht auf der fahrt weniger als 10 meter.
ein hoher militär hat sich die "vermarktungsrechte" für diesen abgelegenen tempel gesichert. daher müssen wir an zwei schlagbäumen wegezoll entrichten. der angkor pass ist hier nichts wert. bis 1998 waren hier einige teile in der hand der roten khmer, die von hier überfälle auf andere teile des landes unternommen haben. daher ist die minenproblematik noch stark ausgeprägt. der tempel und die angrenzenden felder ist erst erst seit weinigen monaten minenfrei.
mit deutschen geldern wurden die bereiche seitens der untac stück für stück von den hinterlassenschaften der roten khmer befreit.
im tempel treffen wir auf eine frau die vor 5 jahren unweit des tempel durch eine mine den rechten unterschenkel verloren hat und die sprengstoffbefreite museumsatmosphäre wird schnell von der realität eingeholt.
beng mealea ist ziemlich abgeschieden, zeitweise waren wir allein in diesem riesigen trümmerhaufen der langsam vom wuchernden urwald auseinandergedrückt wird. anders als in anderen tempeln, gibt es keinerlei absperrungen in dem einsturzgefährdeten gebäude und mann kann noch abenteuerlich durch die alten gallerien kriechen über mauern und urwaldriesen klettern und die überwachsenen relieffe bestaunen.
so muss angkor vor vielen jahren ausgesehen haben.
erst kurz vor sonnenuntergang beenden wir diesen tempelbesuch um die rückfahrt anzutreten.
in den dörfern fahren motorräder mit anhängern die autobatterien in den hütten tauschen. ein stromnetz gibt es hier nicht. das statussymbol fernseher wird mit 12 volt batterien betrieben. große antennen zeugen von dem stolz der bewohner auf die technische errungenschaft.
angesichts der straßenverhältnisse rät sämtliche einschlägige literatur dazu sicher vor einbruch der dunkelheit am zielort zu sein. die straßen sind schon bei tageslicht übelst. bei dunkeheit mischt sich ein verkehr aus unbeleuchteten autos, ochsenkarren, motor- und fahrrädern mit dauerfernlichtfahrenden fahrzeugen in dem staub zu einem brisanten gemisch. so passieren wir eine schwere unfallstelle mit pkw und motorradbeteiligung, kommen aber nach 11 stunden trip ohne größere zwischenfälle abends in siem reap an.
morgen nachmittag werde ich mir eine dorfschule anschauen und etwas relaxen bevor es am freitag weiter geht. das ziel steht noch nicht ganz fest. entweder nach kompong thom oder phnom penh zurück. vielleicht auch die zwölf stunden busfahrt in die entlegene monulkiri region im osten.
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heute früh bin ich in meinen ta prohm tempel zurückgekehrt.
der weg führt vorbei am kinderkrankenhaus von síem reap, das von einem schweizer geführt wird. kinder werden bis 16 jahre kostenlos behandelt. die schlange von einigen hundert menschen heute in der früh macht deutlich wie sehr diese hilfe benötigt wird
im tempel war es herrlich ruhig. nur die djungel geräuschkulisse und ein zwei andere individualtouristen. ich konnte bestimmt eine stunde diesen unglaublichen ort genießen und bei schönem licht wieder viele bilder machen.
dann gings los so um halb neun. man sah sie nicht aber die stille wandelte sich zu der geräuschkulisse die man aus freizeit-badeparadies-tempeln zur scchulferienzeit kennt. die koreaner waren zurück. und ich musste diesen ort definitiv verlassen.
danach hab ich die weiter verstreuten tempel abgeklappert. ich glaube es waren fünf oder sechs. die strecken dazwischen waren teilweise recht lang, aber sehr lohnenswert.
ist schon erstaunlich was für eine hochkultur hier geherrscht hat, in einer zeit, in der in europa nichts vergleichbares existiert hat, entstand hier ab dem 9. jahrhundert ein reich, dessen haupstadt angkor über eine millionen einwohner hatte, über ein bewässerungssystem verfügte, dass drei reisernten pro jahr möglich machte. die ausdehnung entspricht in etwa der größe von berlin. buddhistische und hindduistische weltvorstellungen prägten das leben und waren verantwortlich für diese riesigen tempelbauten. die bauten symbolisierten exakt die hinduistischen vorstellungen vom universum und müssen mit unglaublichem reichtum ausgestattet gewesen sein. es wird vermutet dass das reich kollabiete als den bauherren ihr eigenes bewässerungssystem über den kopf gewachsen ist. böse zungen behaupten jedoch die damaligen banker haben zu viele optionsscheine und reiserntenderivate gehandelt.
nachdem zusammenbruch übernahm dann im laufe der jahre der urwald die herrschaft über dieses riesige areal.
dies habe ich heute nochmal intensiv im praeh khan tempel bewundern können. dieser tempel kommt mit seinen vielen galerien und verschachtelten gängen auf meiner hitliste auf platz drei nach ta prohm und dem bayon. zwischen den eingestürzten bauten habe ich noch munition aus der pol pot zeit gefunden. 1993 fand der letzte überfall der roten khmer auf die stadt siem reap und die dort stationierten untac-truppen statt. einige tempel die ich morgen besichtigen werde waren bis 1998 fest in der hand der guerilla.
nachmittags hab ich mir dann noch eine krokodilfarm angeschaut mit vielen tausend tieren. man glaubt gar nicht dass diee bister so lecker schmecken wenn man an den geruch zurückdenkt! das waren ziemlich große handtaschen. bis zu vier meter lang. handtaschen ist denn auch leider sinn und zweck der zucht. andererseits dauert ein krokodilleben bis vor buddha respektive gucci tritt auch stolze 10 jahre. den weg zur erleuchtung schafft ein europäischer jungbulle schließlich in wenigen monaten.
heute abend hab ich noch hart verhandelt um für übermorgen ein auto zu organisieren. ich will weiter in die abgelegenen gebiete und tempel und werde mich wohl mit einer österreicherin zusammentun, die ich gestern in ta prohm getroffen hab. so kostet die tour nur die hälfte.
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heute gings um 5 uhr los mit lee meinem tuktuk fahrer.
60 dollar kostet der wochenpass für die archäologischen stätten, stolzer preis aber er ist jeden cent wert!
ursprünglich hatte ich überlegt den sonnenaufgang über angkor wat anzuschauen. der verkehr der sich aber in richtung angkor aufmachte hat mich dann aber zu de entscheidung veranlasst die sonne im bayon tempel aufgehen zu sehen.
und whow, das war die richtige entscheidung. ich war allein mit abertausenden von fledermäusen ohne licht in diesem riesigen tempel in dem einen über 200 riesige gesichter von den türmen und wänden anschauen. man ist nie unbeobachtet von diesen fratzen und die stimmung wenn langsam das morgengrauen anfängt ist unbeschreiblich.
bayon
wenn dann die sonne durchbricht wirken die sandsteingesichter schon freundlicher. für diesen magischen ort hab ich mir dann auch noch ein paar stunden zeit genommen.
insgesamt war ich heute 12 stunden nur in den tempeln unterwegs. das areal ist riesig, allein die kleine runde heute hatte 15 km. ich habe heute dutzende von tempeln gesehen und jeder hat seinen eigenen charakter. der bayon hat mich wirklich tief beeindruckt.
ta prohm
ta prohm ist noch zu großen teilen von urwaldriesen überwachsen und wirkt wie in einem indiana jones film. tomb raider wurde hier z.b. gedreht. leider war ich dort heute nicht ganz so allein.die koreaner- und chinesenhorden waren einfach überall.
ich werde daher morgen früh zurückkomme in diese urwaldoase und diesen tempel hoffentlich für mich allein haben, wenn morgens das fledermausfiepen leiser wird und die vögel anfangen zu rufen. kanns kaum erwarten.
dieses hübsche exemplar hab ich bei ta prohm entdeckt. das mit dem äußeren kommt davon wenn spinnen sich aus eitelkeit die lippen aufpritzen lassen. die kleine ist aber harmlos, auch wenn sie nicht so aussieht.
angkor wat selbst ist sicherlich der bekannteste und meistbesuchteste tempel hier. beeindruckt hat mich die größe und die unglaubliche länge von 800m zusammenhängendem wandrelief.
aber zurückkehren werde ich in den bayon und nach ta prohm.
dass dies der touristischte ort in ganz kambodscha ist merkt man auf jeden fall an der kinder die einem etwas verkaufen wollen und an der beeindruckenden anzahl an (singenden) minenopfern. sogar mit eigenen cds! wie in essen in der fußgängerzone zu weihnachten.
heute nachmittag habe ich dann noch schnell das guesthouse gewechselt. statt vorher 6 sinds nun 7 dollar die nacht, dafür gibts warmes wasser und eine schöneres zimmer.
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heute war wieder nichts mit ausschlafen. um 7 uhr ging mein boot von battambang nach siem reap, meiner ausgangsbasis für die tempel von ankor.
das boot braucht bei optimalen bedingungen etwa 4 stunden über die flüsse und sümpfe die den tonle sap, den größten binnensee südostasiens, speisen.
in phnom penh habe ich jemanden getroffen der in der trockenzeit für die strecke 32 stunden benötigt hat, da konnte ich mit den 7 stunden heute schon ganz zufrieden sein.
die fahrt führt über kleine fahrtrinnen vorbei an siedlungen von menschen die sich komplett an das leben mit dem schwankenden wasserstand angepasst haben.
hier gibt es über hunderte kilometer kein festland. nur wenige häuser stehen auf bis zu 8 meter hohen stelzen, die meisten menschen leben auf schwimmenden hütten und hausbooten.
zum lebensunterhalt dient der fischfang und der anbau von gemüse in wassergärten. tempel, schulen, sogar parteizentralen sind hier wie selbstverständlich schwimmend.
tiere wie diese beiden schweinchen werden ebenfalls auf booten gehalten.
das schnellboot dient als postbote für alle möglichen waren aus der stadt battambang in die schwimmenden dörfer.
bei unserer ankunft am bootsanleger 15 km vor siem reap, setzt sich schlagartig eine horde von tuktuk fahrern mit ihren gefährten in bewegung um gleich darauf das boot zu belagern.
da ich mich schon auf ein guesthouse festgelegt habe lasse ich mich erstmal in die stadt bringen. der junge macht aber einen sehr sicheren eindruck was seine englischkenntnissen anbelangt und somit hab ich ihn für die nächsten 3 tage als fahrer engagiert.
morgen darf er direkt früh aufstehen, um 5 uhr gehts los zu den tempeln. heißt für mich leider auch:wieder nichts mit auschlafen.
während ich diese zeilen schreibe sitze ich in der amok-gasse in siem reap und fülle meinen magen mit leckerem khmer food. heute gabs nämlich amok.
amok ist das bekannteste gericht der kambodschanischen küche und besteht entweder aus hühnchen, rind oder fisch in einer mischung aus gemüse, gewürzen und fischpaste (prahok). das ganze wie beim chinamann um die ecke mit etwas reis und ein leckeres angkor beer und so langsam verschwindet auch das immer noch andauernde schwanken von der bootsfahrt.
bin sehr gespannt auf die nächsten tage, denn angkor wat wird sicherlich ein highlight dieser reise.
by the way, danke für die vielen kommentare und weiterhin viel spaß beim lesen!
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heute ging es um 6:30 uhr mit dem bus die 300 km nach battambang wo ich im royal hotel eingezogen bin. ohne groß zeit zu verlieren hab ich mir mittags nach der ankunft einen fahrer organisiert der mich nach phnom sampou bringen sollte.
phnom sampou liegt etwa 20 km außerhalb der stadt und ist über den "highway" 10 zu erreichen, einer schlaglochübersähten staubpiste. in kombination mit sonnenmilch auf der haut ist der staub ungefähr so hartnäckig wie bei frisch verputzen trockenbauwänden.
der tempel phnom sampou liegt auf einem 150 m hohen steil abfalllenden felsen und hat wie fast alles im land auch eine traurige vergangenheit. die roten khmer haben den tempel als artillerie-stützpunkt zweckentfremdet und die dort lebenden mönche einfach die felsen rüntergestürzt. dem schicksal sollten in battambang noch etwa 2000 menschen gefolgt sein. am fuß des felsens sind daher zwei grotten in denen stupas mit den sterblichen überresten gefüllt wurden. zwischen schädeln und knochen sind teilweise noch mumifizierte hände erhalten.
beim aufstieg zum tempel kreuzt die erste schlange meinen weg. eine richtig große cobra mit bestimmt 2,5 m länge direkt neben dem weg. sehr beeindruckend, leider viel zu schnell verschwunden.
den weg zurück nach battambang hab ich dann zum großteil mit dem bamboo train zurückgelegt. das sind einfache bambuspritschen auf zwei eisenbahnachsen vovon eine über einen keilriemen angetrieben wird. hat was irgendwas von achterbahn und fliegendem teppich. das motorrad haben wir dann gleich mit drauf verfrachtet. das schienennetz ist so marode dass normale züge die gleise nicht mehr befahren können.
zurück in der stadt hab ich mich noch in die hohe kunst des richtigen insekten-essens einweisen lassen. auf dem speiseplan standen große und kleine heuschrecken, kakerlaken und als nachtisch frösche. alles fritiert natürlich. vogelspinnen waren leider aus.
die kakerlake war nicht so mein geschmack, ließen sich auch beschissen pellen. so viele harte panzerteile dran aber die heuschrecken waren soweit ganz ok. etwas nussig. passt bestimmt gut zum salat.
morgen gehts sehr früh weiter nach siem reap, meiner ausgangsbasis für angkor wat.
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heute standen diverse markt- und klosterbesuche auf meinem tagesprogramm.
wat lanka ist eines der ältesten mönchsklöster der stadt. bei meiner ankuft ist der meditationsraum verschlossen, schnell findet sich jedoch ein mönch mit unaussprechlichem namen, der mir aufschließt und bereitwillig meine fragen beantwortet. vor jeder antwort neigt er jedoch zu minutenlangem meditativen schweigen, was wohl den englischkenntnissen geschuldet ist oder er muss buddha um erlaubnis fragen. immerhin gibts zum abschied noch einen segen auf den weg. vielleicht hilfts beim motorradtaxifahren.
das praktische am mönchsein im buddhismus ist, dass man es auch wieder sein lassen kann. regenzeit, kein fernseher, eine zickige freundin - haare ab und einfach mal ins kloster für ein halbes jahr.
so ähnlich wie zivildienst kombiniert mit gesellschaftlich voll akzeptierten schnorren.
der lebensunterhalt wird jeden tag erbettelt. geduldig warten die mönche jeden morgen wie die sternsinger vor jeder haustür auf gaben. gegessen werden muss vor 12 uhr, danach gibts nichts mehr.
vor wat phnom hab ich dann auch endlich den ersten elefanten im land gesehen und ein paar tempelaffen mitten in der stadt freuen sich auch auf jeden zu neugierigen touristen.
neben dem smalltalk mit buddha gab es noch paar marktbesuche . auf nüchternen magen kommt das immer gut. geruchlich sind asiens fleisch- und fischmarkstände immer wieder ein genuß. ein bunter strauß von allem was so verwesen kann kombiniert mit leckeren garküchengerüchen. macht einfach immer wieder spaß!
danach hatte ich mir den blaubeerpfannkuchen mit vanilleeis und cappucchino im foreign corrospondent club redlich verdient. dieser ist treffpunkt für die welt der presse, ngo-mitarbeiter (non government organisations) und was sich sonst noch so an westlern hier tummelt. das ganze mit einem herrlichen blick über den mekong und tonle sap.
morgen gehts nach battambang, so früh wie möglich. ob ich da internet habe muss man mal sehen. spätestens in siam reap in zwei drei tagen sollte wieder wlan möglich sein.
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S-21 ist der name den die roten khmer dem grausamsten foltergefängnis des landes gaben. eigentlich war dies ein ehemaliges gymnasium in dem etwa 20.000 frauen, kinder und männer inhaftiert und gefoltert wurden.
wer die folter überlebte, der wurde auf den killing fields außerhalb der stadt ermordet. der erlösende tod ließ allerdings 2 bis 4 monate auf sich warten. bis dahin wurden die inhaftierten mit elektroschocks, verstümmelungen, beinaheertrinken und allem an grausamkeiten, zu dem menschen fähig sein können, gequält.
festgekettet in 0,8 x 2 meter großen zellen, mussten die menschen auf ihr nächstes verhör warten und für jede bewegung oder notdurft um genehmigung bitten um nicht eine festgelegte anzahl an schlägen oder elektroschocks zu erhalten. penibel wurde jeder neuzugang fotografiert und festgehalten wann er das gefängnis "verließ". die vietnamesen haben dieses gefängnis zu einem museum umgebaut. die vielen fotos im inneren sprechen für sich. überlebt haben dieses foltersystem nur eine hand voll menschen.
den letzten 14 gefangenen wurden noch in den folterzimmern die kehle durchgeschnitten, bevor die vietnamesen die stadt einnahmen.
die verhörzimmer wurden in dem zustand belassen und fotos an den wänden erinnern an die letzen opfer.
nachdem die opfer genug gestanden hatten oder der körperliche zustand keine weitere folter mehr zuließ, wurden nachts zu den killing fields vor der stadt gebracht. millionen menschen wurden von den roten khmer in massengräbern verscharrt. die menschen wurden aus kostengründen mit allem erschlagen was im arbeiter- und bauernstaat so vorhanden war.
knüppel, spaten und spitzhacken, kinder wurden der einfachheit halber mit dem kopf gegen einen baum geschlagen. kugeln waren zu teuer. lautsprecher in den bäumen übertönten das stöhnen der sterbenden.
trotz umfangreicher ausgrabungen werden noch heute bei hochwasser leichenteile freigelegt, die die menschen auf kleine gebetsschreine legen.
auch wenn sich der vergleich verbietet, war die 15 km fahrt zu den killing fields mit dem motorrad ziemlich mörderisch. ich glaube ein drittel der strecke sind wir im gegenverkehr gefahren, aber das ist normal. irgendwie auch logisch und ein verkehrspsychologisch vernünftiger, alternativer ansatz. wenns einfach zu voll zum korrekten links abbiegen ist, dann macht man eben eine neue spur auf. mit dem strom schwimmen kann ja jeder. links ist das neue rechts! vielleicht lernen die das hier auch im montessouri kindergarten. ich glaube die hälfte der bettelnden minenopfer ist in wirklichkeit motorrad gefahren.
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geschafft. nach 24h reise bin ich in phnom pen. schon die visaerteilung ist das erste highlight. man gibt deinen pass beim officer ab mit der ausgefüllten immigration card und passbild. dann geht der pass durch die hände von 10 ! beamten die in einer reihe sitzen. einer darf das datum schreiben, ein anderer passbilder antackern, ganz nach qualifikation. gegen 20 dollar gebühr gibts dann den pass mit einem neuen tollen aufkleber drin zurück.
der taxifahrer hatte keine peilung wo ich hin wollte, sprach auch kein wort englisch und mein khmer ist nicht so ganz flüssig...
das topbanana guesthouse ist leider voll, morgen wird aber ein zimmer frei. bis dahin bin ich nebenan bei dem bruder von besitzer sovy abgestiegen.
es ist unglaublich wie viele hilfsorganisationen allein im umkreis von 200 m um mein guesthouse ihren sitz haben. phnom penh ist voll von allem was die uno truppen im schlepptau hatten. sogar einen montessouri-kindergarten hab ich entdeckt! da wird den kindern dann alternativpädagogisch beigebracht nicht auf minen zu treten...
aprppos. die ersten 5 minenopfer haben mich dann auch prompt beim essen an der riverfront angebettelt. bettelei, kinder und schlepper scheinen bis jetzt auf einem erträglichen niveau und nicht so hartnäckig wie erwartet.
den nachmittag hab ich dann mit den pflichtsehenswürdigkeiten königspalast und silberpagode verbracht.
langsam gewöhne ich mich auch an das viele mönchs-orange in der stadt....
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über vier stunden fahrt nach frankfurt haben meinen stresspegel deutlich ansteigen lassen. nach 70 km umweg wegen eines lkw unfalls und zahlreichen flüchen in verschiedenen landessprachen habe ich meinen google-earth-geprüften parkplatz in raunheim bezogen und dank taxi knapp eine stunde vor dem abflug am checkin angeklopft.
hab am abend vorher schon online eingecheckt und mir einen der wenigen zweier plätze in der boing 747 gesichert. der plan ging auf und ich hab zwei plätze für mich allein, was bei 12,5 h flug gold wert sein kann wenn ich mir das ehepaar hinter mir ansehe.
kennt ihr noch die fußbroichs? fred und annemie, aber 100%!
nicht auszudenken die neben mir ertragen zu müssen!
noch sechs stunden bis taipeh, zeit sich gedanken zu machen wo ich in phnom penh absteigen werde. nachdem ich meine reisepläne komplett umkrempeln musste ist wieder vieles unklar.
außerdem bleibt noch genug zeit an jemand ganz besonderen zu denken, die leider nicht mehr in meinen rucksack passte :-(
liebe grüße vom persischen golf an alle die an mich denken
bin soeben in taipeh gelandet und habe knapp eine stunde aufenthalt bis es weitergeht.
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ich freu mich schon wieder aufs verschneite sauerland!
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mein gulf air vogel blieb dann heute mal am boden, wie in den vergangenen tagen auch. aber frankfurt war trotzdem schön. drei stunden fahrt für eines der berühmten und spottbilligen frankfurter airport brötchen und wieder zurück durchs schöne sauerland,
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der freundliche herr aus bahrain mit dem ich soeben telefoniert habe konnte mir auch nicht mehr sagen als "yes sir, currently your flight isn't cancelled. please call again tomorrow morning. you're welcome"
na prost. seh mich morgen schon zweimal durchs schöne sauerland fahren. einmal nach frankfurt und wieder zurück.
oder ich werde ein paar tage kamele in bahrain füttern. die sind auch gelb und haben nicht soviel sitzfleisch....
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Neak Ta nennen die khmer die verstorbenen die nach ihrem tod einen baum, einen wald oder gar eine ganze provinz beherrschen und über die lebenden wachen, sie aber auch empfindlich strafen können.
Aab sind halbgeister, also eigentlich lebende menschen deren kopf und gedärme sich nachts vom rest des körpers trennen um sich auf nahrungssuche zu begeben. meist sollen es frauen sein.
bevorzugte kost der aab sind geburtsflüssigkeiten und schlamm.
der kluge khmer-hobbygärtner pflanzt dornenbüsche vor seinem haus, damit die aab sich beim umherstreifen mit ihren gedärmen in diesen verfangen. sehr praktisch.
Khmaoch und Preay zeigen sich selten, aber wenn, dann nur in furchterregender form. sie sind rastlose seelen, eines unnatürlichen todes gestorben und leben gern in der nähe von großen feigenbäumen mit dicht herabhängenden luftwürzeln, die aussehen wie lange braune haare. sie erschrecken menschen zu tode oder brechen ihnen einfach gleich den hals....
die geister unserer zeit haben andersklingende namen.
sie heißen PP Mi-Sr, MN-79 oder PFM-1
von ihnen existieren noch ca. 6 millionen in kambodscha.
sie lauern im verborgenen.
sie warten mitunter jahrzehnte auf ihr opfer.
sie sind nicht darauf aus zu töten.
diese geister brechen nicht den hals, dafür zerreißen sie die beine...
one step beyond
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der rucksack füllt sich langsam mit all den kleinigkeiten die keinesfalls vergessen werden dürfen:
- mein geschätztes ohnewörterbuch,
- nägel fürs moskitonetz,
- taschenlampe,
- wäscheleine,
... und am wichtigsten:
- das gute dreilagige vom aldi!
(ich kann mich einfach nicht mit der asiatischen vorstellung einer "unreinen" linken hand anfreunden).
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