unfreiwillig bin ich gestern erst sehr spät in takeo angekommen. der bus aus phnom penh ist irgendwo am arsch der ewigkeit auf einer landstraße verreckt und es hat einige zeit gedauert bis alle männlichen insassen das ding mit vereinten kräften angeschoben hatten.
dabei habe ich chhim kennengelernt, der recht gut englisch spricht, aus der nähe von takeo stammt und in phnom penh ein business betreibt. er hat mich kurzerhand eingeladen, ihn und seine familie auf dem land zu besuchen, was ich dankend angenommen habe.
in takeo bin ich unweit des kleinen passagierhafens im phnom da guesthouse untergekommen. hier kommt man mit englisch ungefähr so gut weiter wie mit isländisch.
da hier haupsächlich waren aus vietnam umgeschlagen werden wird neben khmer auch viel vietnamesisch gesprochen.
heute früh habe ich dann direkt chhim angerufen, der mich in 20 minuten abholen wollte. nach khmer-standard time wurden es dann 1,5 stunden, aber daran hab ich mich schon gewöhnt.
als erstes versuche ich eine bamboo train fahrt nach kompong trach zu organsieren, aber seit dem straßenausbau verkehren nur noch wenige und nur für teilstrecken. da ich keine lust habe jede teilstrecke neu verhandeln zu müssen, wobei die verhandlungsposition meines gegenübers immer stärker wird je weiter ich mich in der wallachei befinde, entschließe ich mich, morgen doch mit dem sammeltaxi weiterzureisen.
in seinem dorf angekommen, war nach kurzer zeit nicht nur die gesamte familie versammelt sondern auch der direktor der schule als dorfältester und zwei lehrer. als gast wurde ich nicht nur königlich mit dem guten angkor bier bewirtet sondern es wurde ein richtiges festmahl aufgetischt, mit verschiedenen fischgerichten, rind, salaten, melone und , zur feier des tages, gegrillter hund.
nachdem ich schon die vogelspinnen gestern ausgelassen habe, konnte ich heute natürlich in anbetracht der feierlichkeit anlässlich meines besuchs unmöglich ablehnen und habe brav probiert. muss sagen dass der hund wirklich gut war. vor allem die gegrillten rippchen.
zusammen sitzen natürlich nur die männer, die frauen nehmen allenfalls kurzzeitig in der zweiten reihe platz, bis auf die großmutter mit ihren 76 jahren.
ich verbringe etwa drei stunden im kreis dieser menschen und frage möglichst viele löcher in den bauch. wieder mal ein spannender ort wo sich zuvor kein tourist hin verirrt hat
die familie lebt hauptsächlich vom reisanbau und bringt es auf etwa 3 tonnen reis pro jahr, was einem gegenwert von etwa 1800 dollar im jahr entspricht, für eine etwa zehnköpfige famile.
das größte problem im dorf ist mal wieder die wasserversorgung. die brunnen sind schlecht und filter sind teuer. bei einem anschließenden besuch in der grundschule, habe ich schließlich einen wasserfilter für die schule gespendet, der nun mit meinem namen beschriftet wird.
nachmittags habe ich mir ein boot gemietet, um zu einem abgelegenen tempel aus der funan zeit, nahe der vietnamesischen grenze zu fahren.
die fahrt über den kanal nummer 15 dauert etwa eine stunde und führt durch völlig überschwemmte landstriche. die regenzeit liegt noch nicht lange zurück und die diesjährigen fluten in vietnam haben auch kambodscha nicht verschont.
jetzt sitze ich in dem gleichen kleinen wackeligen restaurant in dem ich gestern schon gegessen habe und mein kleines netbook wird fleissig bestaunt. die herzliche dame des hauses nötigt mich gerade noch etwas reiskuchen zu probieren.
für die geckos die um die neonröhre versammelt sind ist heute schon weihnachten.
morgen geht es weiter an die südlich küste bei kep. will endlich mal das meer sehen.
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